Unbenannt

Liebe Musik- Interessierte und Beheimatete im und aus dem Landkreis Elbe – Elster,

es folgt: Eine herzliche Einladung zu einem schnieken Vorhaben.

Doch zunächst: Ein vorläufiger Abschied!

Alle Worte sind nicht genug, aber nach aller Zeit hier auf Terra Australis tickt die Uhr. Die Sonne versinkt, die Wälder brennen, ich wundere mich. Bald ist mein Atem hier verbraucht, bald verlasse ich das Land für Zeiten. Es fällt sehr leicht, das zu beweinen, weil – |____| dieser Behälter voll von Erfahrungen ist, die kein Wort in eine andere Welt bringen kann als in jener, in denen sie geschehen waren. Ich verbringe den letzten Abschnitt in den Blue Mountains und packe, sortiere, ordne, verschicke. Der Van ist – ja- verkauft, die Vorstellung, bald das Land zu verlassen ist wie am nächsten Morgen auf die Sonne zu warten und sie nicht aufgehen zu sehen. Letztlich – Manchmal findet Wehmut seinen Weg ins Haus, doch die letzten Zeiten hier im Land, sind sie besonders. In das große Abenteuer zu springen erfordert, an allen neu gewonnenen Lebensreichtümern wieder vorbei zu klettern, herauszukommen und sie zu verpacken. Abschied zu nehmen, in Umsicht, in Weitsicht. (Und mit viel Kleister, vom Meister)

Vor vielen Monaten verließ ich Deutschland und bin doch noch immer auf Reisen. Ich spielte so manche Gigs, wurde von fremden Momenten angestachelt und halte mich noch immer in den Eukalyptuswäldern Australiens auf. Jetzt geht dieser Abschnitt seinem Ende entgegen und leitet damit etwas Neues ein.

Und da ist es! Neu Neu Neu! Die Endorphine planschen „Wonnemar!“ und ich freue mich, mein neues Album hiermit anzukündigen! Unter dem skizzierten Arbeitsnamen „Stiller Ozean“ startet am 6. Juli 2015 das einmalige Projekt. Projekt? Ja, denn: Im Rucksack, Koffer oder unter der Decke? – Nirgends ist eine Spur dieses Albums zu finden! War ich zu faul, das ganze Jahr über nichts zu schreiben? Nein, doch schweben diese kreativen Welten in andere Richtungen als in die eines neuen Musicmaik – Albums. Es gibt noch gar nichts zu hören, zu erleben, nichts zum Abtauchen. Es ist noch nicht auf der Welt, es gibt noch keinen Song, gar keine Musik.

Wo wird sie also herkommen? … Wahnsinnig aufgeregt – oh boy! – werde ich am 6. Juli, einem Montag, Australien für jetzt verlassen und auf silbernen Schwingen ‚gen Pazifischen Ozean fliegen! Ich werde nicht nach Westen, nach Europa zurückkehren sondern gehe nach Osten! – und eine fantastische Reise über und durch den größten Ozean der Welt antreten. Dorthin, wo es kein Land mehr gibt, da wo es nicht weiter weg von Allem, was Heimat ist, geht. In die Vergangenheit, nach Gestern. In den kommenden Wochen werde ich an ausgewählte Orte im „Großen Blau“ verschwinden. Werde musikalische Ideen und Skizzen komponieren, Eindrücke festhalten, ordnen, ausprobieren. Auf einer Reise, die zusammen mit dem Australienabenteuer gerne den Titel „Die Reise eines Lebens“ verdient. Die Inspiration zu Text und Musik verwandelt. Und wie wird es dort sein, was wird mich dort erwarten? Weitest von jedem Zuhause in Europa. Dort! – Im ewigen Pazifik wird „Stiller Ozean“, der Nachfolger meines ersten Albums, aus den Wellen entstehen. (wie Godzilla)

An diese Stelle schmiegt sich nun die Einladung für Dich oder deine Bekannte, die das vielleicht interessiert: Bist oder warst du im Landkreis Elbe – Elster zuhause? Dann kannst du an diesem Werk teilhaben! Du kannst in einem Workshop in der Erschaffung des pazifischen Albums mitarbeiten! Mit deinen Beiträgen formst du Text und Musik zusammen mit mir und anderen Teilnehmern. Von zuhause aus, ans andere Ende der Welt!

Besonders und einmalig daran ist: Deine Beiträge aus unserer Heimat – dem Landkreis Elbe – Elster – und meine Erlebnisse im Pazifik werden zu Musik. Du hast als Teilnehmer einen gewissen Einfluss auf das fertige Album. Deine Ideen klingen im fertigen Album mit!

Da ich als Musiker um Bad Liebenwerda beheimatet bin, freue ich mich, die Entstehung dieses Albums mit Menschen aus meiner Heimat in bestimmten Abschnitten zu teilen. Das ist großartig! Klingt gut? Mach’ mit. Denn hey? – Wer kann schon von sich sagen, an einem Album mit einem Homie Musiker gearbeitet zu haben, der gerade den Pazifik bereist?!

Bist du Feuer und Flamme für Wellen und Wasser? – Dann schau’ dir gerne die Info „Musicmaik –  Stiller Ozean.pdf“ im Anhang an.

Nix für dich so richtig? – Vielleicht kennst du jemanden, der sich dafür interessiert – und schickst ihn hierhin!

Dank!
Maik

Musicmaik – Stiller Ozean.pdf

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5 – Südwärts zu Freunden

Es war eigentlich wieder nur der Highway. Aber der war bekannt. In Townsville verband sich Neues mit Altem. 2010 schon einmal die Straße von Brisbane nach Cairns hinaufgefahren, schneidet der Westhighway jetzt die Erinnerung gerade dort im Norden wieder aus der Zeit heraus. Wieder zurück in der Wärme, in der feuchten Hitze, am Wasser. Dort ist Magnetic Island und hier die seltsame Reminiszenz. Das Geld im Tourismus will nicht schlafen, es soll hier behalten werden. Demzufolge ist zumindest in der Stadt, wie später eigentlich auch an der Küste, viel passiert, um die geneigten Reisenden zum finanziellen Aderlass zu bewegen. Und gerade die Regenzeit verlassen, bildete Townsville den Eingang zum Ausgang der Reise Rot. Von jetzt an würde es nach Süden gehen, von jetzt an würde ich Bekanntes wiedersehen.

So waren die Etappen: Townsville // Whitsunday Coast // Mackay – Gladstone Rollerei // Capricorn Coast // Fraser Coast // Sunshine Coast samt einschlägiger Sehenswürdigkeiten und ohne diesmaligem Erwähnen.

Wieder aber waren es die spärlichen Straßen, die Verwunderung schenken. Vieles Alltägliche in diesem Land ist selten, wenig vorhanden. Eine Straße wird zur Hauptader, eine Stadt zur Oase, eine Tankstelle zum Unbedingt-Stopp. Denn man hat wenig Wahl. Du möchtest dorthin? – Dann fährst du auf diese eine Straße – denn oft gibt es gar keine Wahl. Ein weit verzweigtes Netz von Wegen ist hier nicht vorhanden. Seltene Verfügbarkeiten bekommen dann – ganz ohne den durch Provinzmuff aufgeblasenen Falschwert – hohe Priorität. Will heißen: Der Bruce Highway ist nach viereinhalb Jahren noch immer so wichtig wie eh und jeh. Wie viele Backpackervans, Limousinen und Roadtrains sind darüber gebrettert? Wäre es eine beliebige Straße, austauschbar durch Nachbarwege, dann wären drei Sätze dazu schon übertrieben. Aber die Exklusivität, die durch das „Nur-einmal-vorhanden“ Prinzip entsteht, sie macht den Reiz.

Tagestemperatur. Vielleicht ist es 1° Celsius pro 100 Kilometer. So fühlt sich der Temperaturabfall auf dem Weg nach Süden an. Aus den subtropischen Wärmen hinein in den australischen Spätherbst. Mitte Mai wirbelt es im Herbst zu sein den durch Jahreszeiten geprägten Europäer wohltuend durcheinander, es inspiriert und ehe er sich versieht, sinniert er wohlgetan mit den Aussies über das Wetter. Das ist weder launisch noch nasskalt, es wärmt am Tag und fordert Decken in der Nacht. Einige Häuser in Australien haben von Heizung und Wärmedämmung noch nichts bekommen, die Leute schalten für eine Weile den mobilen Gasheizer an. Das Haus kühlt während der Nacht komplett aus, vielleicht hinab bis auf 11°. Die Notwendigkeit, viele Decken in Schichten übereinander packen zu müssen, erinnert dann gern an die nächtliche Feindlichkeit von „Wuthering Heights“. Der Morgen geht dann umso leichter, da die Kühle den Kreislauf ohne Nachbitten ordentlich auf Trab bringt. Gut so.

Nach tausenden Kilometern Nichts setzt sich auch das Bewusstsein langsam wieder in der Zivilisation ab, ein paar Stunden nördlich von Sydney schließt sich unaufhörlich der großzügige Kreis.

Eine Reise – allgemein betrachtet ist sie deswegen schwer schätzbar wertvoll, weil sie das Eingefahrene, das Wiederkehrende und das Leben schläfrig- Machende abschmelzen lässt, bevor es zu ewigem Eis wird. Weil sie inbrünstig verteidigte Meinungsfestungen mit einem Fingerschnipp in einen anderen Teil der Perspektive verschiebt, deren Verteidigungswälle auf leerem Feld ganz deplatziert, umsonst gebaut, aussehen lässt. Nach einigen ‚Umstellungen‘ gar die Handhabe, Wälle zu errichten, auflöst. Bedankt!

Reise Rot – Ende

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