Fünf Wochen Sommer

Gerade noch an Songs der Stadt für eine Sängerin gearbeitet, klopft der Sommer an die Tür. Die Stadt und ihre große Sehnsucht nach Aufmerksamkeit wird in den Sonnewochen diesen Jahres einen Einwohner weniger haben.

Fünf Dinge kommen zusammen und nur ein paar Stichpunkte kurz:

  1. Album fertig! Stiller Ozean!
  2. Fünf Wochen Road vor mir!
  3. VLUN in der Mitte
  4. Mitteldeutschland
  5. Bücher, die gelesen werden wollen

Lasst es euch gut gehen!

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Auf Reisen

Gerade in Australien. Tunez, Deals & alte Bekannte. Bis bald

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Unbenannt

Der Nachfolger zu OOCEEYAAN. Ein Konzeptalbum. 17 Stücke. Weiter. Neues. Fremdes. Die Reise durch den Pazifik.

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Songrelease

Heyho,

für den Kurzfilm „Pampa“ von Martje Schreier und Elias Fritz habe ich einen Song geschrieben:

Jede Menge Reiseblut fließt durch seine Adern, Weg-Wollen und Indie Sound. Viel Spaß beim Hören.

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Lebenszeichen

Ich bin eine Weile abgetaucht und arbeite an meinem Album. Bald mehr.

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Update

Musik für Film für Musik. Ein paar Filmmusiken liegen auf dem Tisch und ich freue mich über bedeutungsschwangere Bilder. Heißt bloß: Macht Spaß, daran zu arbeiten.

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Tauchgänge Nr. 10 & 11

„Wohnzimmer“

Wer nimmt sein ganzes Hab & Gut mit auf den Campingplatz? Darf man das? Was kann man denn darüber denken? Der quäkende Kollege aus „Wohnzimmer“ nimmt das nicht allzu ernst und begründet einige Augenzwinkerer in seinem Singsang. Kurz und unaufgeregt tümelt sich eine hüpfende Gitarre dazu und prägt den mir spaßigsten Song des Albums.

„Todd“

Nachdem ich Neuseeland verlassen hatte war Australien das nächste Ziel. In Brisbane landete ich für den Überflug zu den Kiwis schon vorher und so kam ich in sunny Queensland wieder an. Kurz darauf erkundete ich das Haus im nördlichen Vorort Redcliffe. Es hatte einen Keller, dort war mein Gästebett und daneben – eigentlich ist richtig: Im ganzen Kellergeschoss – hingen Fotos. Neben vielen Leuten war derselbe Mann auf den meisten zu sehen. Ringsum lagen oder hingen kleine Glasfläschchen mit Sand. Verschiedenfarbig, Namensschilder daran verrieten von welchem Strand der Welt sie kamen. Ich zählte sie nicht, das hätte zu lange gedauert. Stattdessen versuchte ich die vielen Wortfetzen der Geschichten zu finden, die auf den Fotos abgebildet sind. Die Gesichter strahlten Lebensfreude und ein großes Ja! zu Unternehmenslust aus. Das Alter einiger Fotos machte den Eindruck umso deutlicher.

Ich erfuhr, dass Todd drei Weltreisen unternommen hatte. Keine fünf Flughäfen angeflogen und er war wieder da, nein. Mehr als ein Jahr nahm er sich jeweils. Über jedes Foto spannte er einen Himmel von Worten.

Jetzt hatte er eine Familie und kümmert sich um sie. So sorgsam er seiner Verantwortung nachkam, er hatte den Geist eines Wanderers, eines Reisenden. Und den wünschte er sich irgendwie zurück.

In Rainbow Beach, als Redcliffe schon ein paar Hundert Kilometer zurücklag, musste ich etwas mit der Geschichte machen. Ich erweiterte sie um ein paar Generationen, verband sie mit Wehmut, nicht zu viel. Heraus kamen drei umrissene Strophen einer Erzählung über Zeit, Vorfahren, Nachkommen und darüber, wie wichtig unsere persönliche Geschichte für uns ist. Ein Erzähler, der sein Alter und seine Rolle in der Familie in jeder Strophe wechselt. Das Band der Zeit schwebt entlang, getragen von der meines Hörens nach lyrischsten Gitarrenbegleitung des Albums. Viel Wald, viel Magie, viel Zeit.


 

Todd zeigte mir ein Foto, darauf saß ein sehr junger Steve McQueen auf einem Motorrad. Das Foto war kein professionelles, es sah eher nach einem Schnappschuss aus und ich vermute, in dem Alter war der Schauspieler noch nicht bekannt. Mehr kann man nicht wissen, aber es sah nach einem persönlichen Foto aus. Todd fand es in einem alten, heruntergekommenen Hotel in San Francisco, unter einer Matratze auf dem Lattenrost. Wenn Todd vielleicht Ende der Neunziger dort war, seit wann lag das Bild schon versteckt unter der Matratze? Nur ein paar Gedanken dazu, schon wieder öffnet sich ein Tor.

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Tauchgänge 8&9

„43“

43 ist ein Straßenname. Nichtsahnend donnerte ich aus Stratford in Richtung Mitte. Taupo. Irgendwo dahin sollte es gehen. Und wenn heute das Gefühl einer einsamen Straße schon oft gekannt ist, dort traf es mich zum ersten Mal. Das Land zäh und unbeugsam strahlt es dadurch Schönheit. Ach war das schön, will man schreiben. Als Mitteleuropäer kennt man solche Abschnitte der Welt kaum. 43 ist einfach nur ein Highway. Aber der wird mal Sandpiste, mal Hügelschlängelstraße. Auf den Spitzen der Berge einer vergessenen Welt sieht man ins Unendliche. Yey, esoterische Weltschmerzbuchstaben samt Soundtrack dazu aufgenommen? Na wenn, dann aber richtig. So mit Klavier und Dramatik bis zum Dröhnen. Ab in die Einsamkeit, die einem die Gegend dort gibt. So etwas gab es nicht noch einmal bisher.

„1770“

Die nächste Zahl auf dem Album verneigt sich vor einem weiteren lyrischen Ort am Wasser.  1770 ist ein Versteck an der Ostküste Australiens. Ein paar noble Häuser stehen dort für noble Persönlichkeiten. Und so klein und eingeschlungen die Landschaft dem Ort Verborgenheit bietet – genau so entrinnt man dort dem Leben. Wenn man will. Schnipp, weg. Man kann sich dort auf einen Strand setzen und bei Ebbe hören die Sandkrabben neben einem beim Gitarrespielen zu. Die Gegend ist einer dieser gemalten Buchten, die man nicht so gerne glaubt. Zu übertrieben, ja klein und süß verpackt in der Natur. Stimmt ja gar nicht. Bis man da ist. Die Menschen fischen in ihren Booten schaukelnd im Hin und Her der Gezeiten. Sie gehen raus bis zum südlichen Ende des Riffs, besuchen Lady Musgrave Island. Oder warten am östlichen Kliff auf die Sonne. Das Leben in 1770 träumt in jeden Tag neu hinein. Gäste auf kommen und gehen aber nichts dort stört die Dinge wie sie waren oder sind. Schutz vor einem getoasteten Rücken bietet es dennoch nicht.

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ooceeyaan Tauchgang Nr. 7

„Schau Hin und Her“

Wenn man stundenlang nur sitzt, nichts anderes tut, steht dann nicht alles still? Selbst ein windschnittiges Flugzeug in 10000m Höhe in seinem hetzenden Flug. Irgendwann steht es still. Denn schaut man hierhin oder dorthin – in die Kabine oder aus dem Bullauge – es bleibt irgendwann stehen. Besonders in der Nacht sieht man fast nichts mehr, was mit einer Bewegung, einem Fortschritt zu tun hat.

Als ich da saß und realisierte, was ich gerade unternehme, da kamen die Vögel, Piepmätze mit ihren Fragen. Die Pixelweltkarte auf dem Bildschirm verschob das Flugzeug über sich. Oder andersherum. Abnicken und Aufwachen wechselten sich ab und während der kurzen Wachphasen tippte ich mich durch das nostalgisch designte Betriebssystem der Multimediarückenlehne.

Ein paar Worte kritzelte ich sinnlos ins Heft. Malte an ihnen Beschäftigung suchend herum. Ich wartete nur.  So kam die Nacht. Die erste über den Wolken, die erste Mondnacht im Flugzeug. Ich sah sie übermüdet und neben mir aus dem Fenster. Der Blick hinaus verband sich mit der Fantasie. Ich hatte keine Gitarre. Aber dieses Stück ist der Beweis, dass ein Gefühl einen Song in 10 Minuten diktieren, ihn halten und bei der nächsten Gelegenheit mit einem Instrument, zur Welt bringen kann.

„Schau Hin und Her“ ist ein Song zwischen Orten, zwischen Zeiten, im Übergang begriffen. Oder Untergang, wie Nietzsche das sagen würde.

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