Update

Musik für Film für Musik. Ein paar Filmmusiken liegen auf dem Tisch und ich freue mich über bedeutungsschwangere Bilder. Heißt bloß: Macht Spaß, daran zu arbeiten.

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Tauchgänge Nr. 10 & 11

„Wohnzimmer“

Wer nimmt sein ganzes Hab & Gut mit auf den Campingplatz? Darf man das? Was kann man denn darüber denken? Der quäkende Kollege aus „Wohnzimmer“ nimmt das nicht allzu ernst und begründet einige Augenzwinkerer in seinem Singsang. Kurz und unaufgeregt tümelt sich eine hüpfende Gitarre dazu und prägt den mir spaßigsten Song des Albums.

„Todd“

Nachdem ich Neuseeland verlassen hatte war Australien das nächste Ziel. In Brisbane landete ich für den Überflug zu den Kiwis schon vorher und so kam ich in sunny Queensland wieder an. Kurz darauf erkundete ich das Haus im nördlichen Vorort Redcliffe. Es hatte einen Keller, dort war mein Gästebett und daneben – eigentlich ist richtig: Im ganzen Kellergeschoss – hingen Fotos. Neben vielen Leuten war derselbe Mann auf den meisten zu sehen. Ringsum lagen oder hingen kleine Glasfläschchen mit Sand. Verschiedenfarbig, Namensschilder daran verrieten von welchem Strand der Welt sie kamen. Ich zählte sie nicht, das hätte zu lange gedauert. Stattdessen versuchte ich die vielen Wortfetzen der Geschichten zu finden, die auf den Fotos abgebildet sind. Die Gesichter strahlten Lebensfreude und ein großes Ja! zu Unternehmenslust aus. Das Alter einiger Fotos machte den Eindruck umso deutlicher.

Ich erfuhr, dass Todd drei Weltreisen unternommen hatte. Keine fünf Flughäfen angeflogen und er war wieder da, nein. Mehr als ein Jahr nahm er sich jeweils. Über jedes Foto spannte er einen Himmel von Worten.

Jetzt hatte er eine Familie und kümmert sich um sie. So sorgsam er seiner Verantwortung nachkam, er hatte den Geist eines Wanderers, eines Reisenden. Und den wünschte er sich irgendwie zurück.

In Rainbow Beach, als Redcliffe schon ein paar Hundert Kilometer zurücklag, musste ich etwas mit der Geschichte machen. Ich erweiterte sie um ein paar Generationen, verband sie mit Wehmut, nicht zu viel. Heraus kamen drei umrissene Strophen einer Erzählung über Zeit, Vorfahren, Nachkommen und darüber, wie wichtig unsere persönliche Geschichte für uns ist. Ein Erzähler, der sein Alter und seine Rolle in der Familie in jeder Strophe wechselt. Das Band der Zeit schwebt entlang, getragen von der meines Hörens nach lyrischsten Gitarrenbegleitung des Albums. Viel Wald, viel Magie, viel Zeit.


 

Todd zeigte mir ein Foto, darauf saß ein sehr junger Steve McQueen auf einem Motorrad. Das Foto war kein professionelles, es sah eher nach einem Schnappschuss aus und ich vermute, in dem Alter war der Schauspieler noch nicht bekannt. Mehr kann man nicht wissen, aber es sah nach einem persönlichen Foto aus. Todd fand es in einem alten, heruntergekommenen Hotel in San Francisco, unter einer Matratze auf dem Lattenrost. Wenn Todd vielleicht Ende der Neunziger dort war, seit wann lag das Bild schon versteckt unter der Matratze? Nur ein paar Gedanken dazu, schon wieder öffnet sich ein Tor.

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Tauchgänge 8&9

„43“

43 ist ein Straßenname. Nichtsahnend donnerte ich aus Stratford in Richtung Mitte. Taupo. Irgendwo dahin sollte es gehen. Und wenn heute das Gefühl einer einsamen Straße schon oft gekannt ist, dort traf es mich zum ersten Mal. Das Land zäh und unbeugsam strahlt es dadurch Schönheit. Ach war das schön, will man schreiben. Als Mitteleuropäer kennt man solche Abschnitte der Welt kaum. 43 ist einfach nur ein Highway. Aber der wird mal Sandpiste, mal Hügelschlängelstraße. Auf den Spitzen der Berge einer vergessenen Welt sieht man ins Unendliche. Yey, esoterische Weltschmerzbuchstaben samt Soundtrack dazu aufgenommen? Na wenn, dann aber richtig. So mit Klavier und Dramatik bis zum Dröhnen. Ab in die Einsamkeit, die einem die Gegend dort gibt. So etwas gab es nicht noch einmal bisher.

„1770“

Die nächste Zahl auf dem Album verneigt sich vor einem weiteren lyrischen Ort am Wasser.  1770 ist ein Versteck an der Ostküste Australiens. Ein paar noble Häuser stehen dort für noble Persönlichkeiten. Und so klein und eingeschlungen die Landschaft dem Ort Verborgenheit bietet – genau so entrinnt man dort dem Leben. Wenn man will. Schnipp, weg. Man kann sich dort auf einen Strand setzen und bei Ebbe hören die Sandkrabben neben einem beim Gitarrespielen zu. Die Gegend ist einer dieser gemalten Buchten, die man nicht so gerne glaubt. Zu übertrieben, ja klein und süß verpackt in der Natur. Stimmt ja gar nicht. Bis man da ist. Die Menschen fischen in ihren Booten schaukelnd im Hin und Her der Gezeiten. Sie gehen raus bis zum südlichen Ende des Riffs, besuchen Lady Musgrave Island. Oder warten am östlichen Kliff auf die Sonne. Das Leben in 1770 träumt in jeden Tag neu hinein. Gäste auf kommen und gehen aber nichts dort stört die Dinge wie sie waren oder sind. Schutz vor einem getoasteten Rücken bietet es dennoch nicht.

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ooceeyaan Tauchgang Nr. 7

„Schau Hin und Her“

Wenn man stundenlang nur sitzt, nichts anderes tut, steht dann nicht alles still? Selbst ein windschnittiges Flugzeug in 10000m Höhe in seinem hetzenden Flug. Irgendwann steht es still. Denn schaut man hierhin oder dorthin – in die Kabine oder aus dem Bullauge – es bleibt irgendwann stehen. Besonders in der Nacht sieht man fast nichts mehr, was mit einer Bewegung, einem Fortschritt zu tun hat.

Als ich da saß und realisierte, was ich gerade unternehme, da kamen die Vögel, Piepmätze mit ihren Fragen. Die Pixelweltkarte auf dem Bildschirm verschob das Flugzeug über sich. Oder andersherum. Abnicken und Aufwachen wechselten sich ab und während der kurzen Wachphasen tippte ich mich durch das nostalgisch designte Betriebssystem der Multimediarückenlehne.

Ein paar Worte kritzelte ich sinnlos ins Heft. Malte an ihnen Beschäftigung suchend herum. Ich wartete nur.  So kam die Nacht. Die erste über den Wolken, die erste Mondnacht im Flugzeug. Ich sah sie übermüdet und neben mir aus dem Fenster. Der Blick hinaus verband sich mit der Fantasie. Ich hatte keine Gitarre. Aber dieses Stück ist der Beweis, dass ein Gefühl einen Song in 10 Minuten diktieren, ihn halten und bei der nächsten Gelegenheit mit einem Instrument, zur Welt bringen kann.

„Schau Hin und Her“ ist ein Song zwischen Orten, zwischen Zeiten, im Übergang begriffen. Oder Untergang, wie Nietzsche das sagen würde.

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ooceeyaan Tauchgang Nr.6

Song Nr. 12 „Gehst Heim“

Und nach jeder Heimreise kann man sich die Frage stellen, wie gut die Entscheidung war. Ist der Songname eine Frage oder eine Aussage? Dort an Cairns’ Strand stellte sich diese Frage wie immer auch nach allen anderen Aufenthalten down under. Auf der Wiese am Wasser saß ich und spielte ein paar leise Töne, die irgendwann eine Melodie wurden. Summte sie weiter, schaute aufs Meer. Und während die Musik langsam entstand, schwebte das rastlose Gefühl schon irgendwo draußen am Riff. Da wo „Weg“ das noch Unbekannte und weit Entfernte sich vorstellt, trauert das letzte Stück schon etwas. Es verliert sich am Ende und wächst sich selbst zu einem Gefühl des: Wiederkommen! Unbedingt!

Wenn man die letzten Dinge erledigen muss, bevor es wieder in den Flieger geht, die kleinen Abschiede vornimmt, ja. Dorthin passt das Gefühl dieses Stücks. Nicht zu traurig, nicht zu freudig. Man kann sich fragen, ob es eine Zusammenfassung sein will oder soll. Kann es das überhaupt sein? Heimfernweh. Neuschöpfung. Das Stück bleibt offen und streckt am Ende Hände aus. Neue Punkt zum Anknüpfen.

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ooceeyaan Tauchgang Nr. 5

Song Nr. 3 „Riese“

Ich spielte dieses Jahr auf einem Festival im australischen Staat Victoria. Später war ich damit betan, eine open stage zu hosten und einige meiner Songs zu spielen. Daraufhin sprach mich eine Frau an, die sich selbst als Māori vorstellte. Sie wollte unbedingt wissen, was dieser eine Song zu sagen hatte. Da ich auf Deutsch das Ding performierte, hatte sie natürlich keine Ahnung. Ich erzählte ihr dass ich „Riese“ am Hang des Berges Mt. Taranaki geschrieben hatte. Windstill und einsam zogen die Wolken unterhalb vorbei, man konnte den Ozean blass in 30km Entfernung sehen und war doch ganz in den eigenen Sinnen verschwunden. Der Berg und seine Kraft auf die Menschen dort. Die Māori dort verehren ihn noch immer auf eine sehr spirituelle Weise. Den Gipfel besteigt man nicht, aus Respekt. Ich schrieb eine englische Version, nahm sie auf und schickte sie aus Adelaide der Frau. Stolz bin ich darauf, dass ich im Text, den ich vor 5 Jahren schrieb genau diese Dinge erfasste, die die Māori dieser Gegend ähnlich wertschätzen. So aus dem Bauch heraus. Dass sich so eine Geschichte irgendwie so wiederfindet, das erwartete ich nicht. Den Zufall denkt sich keiner aus.
Der Berg und die Welt dort. Mit aller Eiseskraft, dem Wind und der Gefahr. Alles rein in das Geklampfe und die Produktion. Und wehe einer fragt nach Dur oder Moll.

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ooceeyaan Tauchgang Nr. 4

Song Nr. 4 – Tal

Auf einer einsamen Straße, wie kann es da noch leerer werden? Versteckt in den gefalteten Hügeln zwischen Stratford und Taumarunui liegt ein Dorf. Knapp 30 Einwohner. Aussteiger, Eigenbrötler und Hinter-den-Fenster-gucker. Eine alte Schule, seit Jahrzehnten außer Betrieb, der Sportplatz ist ein Zeltplatz jetzt. Das Dorf selbst war ein Warenstützpunkt all derer, die auf ihren Farmen irgendwo im Grün noch versteckter lebten als diese Gegend ohnehin schon ist. Viele Jahre ist das her, ich sah den Verfall.

Der Betreiber des Zeltplatzes wohnt in einem Wagen dessen Tür auf und zu knallt. Läuft man über die Wege durch das Dorf sind die Schritte und der Wind in den Hügeln die einzigen Geräusche. Manche Häuser verfaulen. Und der Friedhof selbst ist eine Zeitreise. Vor 50 Jahren wurde da vielleicht der letzte begraben. Bedrückend. Schön. Schaurig. Outside.

„Tal“ ist eines meiner Lieblingsstücke auf dem Album. Moll, na klar. Zerfallend und bröselig überschreitet es so schön einige Grenzen und fordert heraus. Na komm, komm! Unbedingte Kopfhörerpflicht.

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ooceeyaan Tauchgang Nr. 3

Zum Freitag auf die Insel. Nr. 11 auf dem Album – Inselparadies. Am Besten, du hörst das Lied erstmal durch. Es ist eines der schrägeren Stücke auf der Platte. Es folgt ganz schnurgerade dem Gefühl damals, wird dadurch etwas unwegsam. Also rechts im Player bis zur 11 vorskippen. Tsching!

Fertig? Nun denn: Es war einmal eine subtropische Insel. An der Ostküste von Queensland in Australien gibt es die Inselgruppe genannt „Whitsunday Islands“. Ich meine: Eine der abgefahrendsten Orte auf diesem Planeten. Kaum glaubbar und weil leicht zu erreichen: Ein Tourimagnet. Jo, da gehe ich hin! Der Hauptattraktion „Whitsundy Island“ vorgelagert gibt es eine kleine Inselgruppe, die Mole Islands. Dort wiederum die kleine South Mole Island. Dahin brachte mich das Boot und das kleine Robinson Eiland war Unterschlupf für einige Nächte. Ein paar verlassene Hütten gab es, zwei gelangweilte Betreiber eines in Vergessenheit geratenen alten Ressorts saßen herum und waren die einzigen Bewohner der Insel. Nach dem Quartiernehmen erkundete ich das kleine Land, stieg auf den höchsten Berg und holte mir ein paar geniale Eindrücke der umliegenden Wasser.

Aber doch immer beschäftigte mich das piesackende Gefühl, das Ding nicht glauben zu wollen, weil es doch anders aussehen müsste. Warum denn nur? Und wieso anders? Mir fehlt die Überwältigung dieser Gegend. Ich müsste doch eigentlich vollkommen verstrahlt und geflasht hier um die Palmen tanzen. Armes Depressivum? Nicht. Auf der Bergspitze verbrachte ich eine Zeit und wie sich die Entspannung breit macht, kommt die Einsicht zum Verständnis.

Wenn du Anfang der Achtziger in der ehemaligen DDR geboren bist, dann war es Anfang der Neunziger gut möglich, dass du als Grundschüler zum ersten Mal Farbfernseher und Privatsender sehen konntest. Die Flut der Bilder, der Wahn, die Manie von Werbung als Beschäftigung deines vor Energie strotzenden Geists. So wie bei mir. Gut möglich, dass die ein oder andere Werbung des Drei-Buchstaben-Reise-Anbieters dir leuchtende Strände und wedelnde Palmen als Urlaubsparadies verkauft hat. Im Sessel sitzend, genießt sich das bestimmt eher noch als droben auf der windigen Bergspitze im subtropischen Meer. Und dann wollten alle hin, weil man ja noch in der Schule mit seinen Kumpels darüber gelabert hat.

Und dahin trug mich dieser Eindruck. Dorthin zurück.

Da die Musik dem Feel folgt, geht es holprig und ausgesprochen alternativ kompositorisch zur Sache. Geht schnell und fragt die ganze Zeit. Wie mein Gang über die Insel. Eine fast vollwertige Schrammelgitarre neben fiependen Ungetümen, so fragt das Lied. Und bricht dann zusammen da der Flashback kommt, zurück in die Neunziger. Der langsamere Werbungsteil in der Mitte macht dann die Erlösung und wer genau hinhören will, der hört mal genau den Beat des Stücks nach DEM Reiseding damals ab. Verbastelt und collagiert funktionieren ziemlich viele Sounds als snare…

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ooceeyaan Tauchgang Nr.2

Willkommen zurück. Vor genau fünf Jahren war ich zum ersten Mal in Neuseeland und schrieb mein erstes Album. Ein paar detaillierte Einblicke in die Entstehung gibt es hier. Heute geht’s um Stück Nr. 6 „Ozean der Geschichten“

Karte auf. Neuseeland. Ostzipfel. Dort gibt es eine Stadt namens Opotiki. Dazu noch eine namens Gisborne. Diese beiden Städte sowie der Nordostzipfel bilden das Dreieck der Eastlands. Den östlichsten Teil Neuseelands und eine Gegend, in der viele Māori wohnen. Diese Gegend umrundete ich auf der einsamen Straße rund um die Küste. Malerisch nannten die Kiwis diese Straße „Pacific Coast Highway“. Und was für eine Straße. Wann kommt das nächste Auto? Sind diese Babybuchten echt? Nein, zu schön, zu wild, zu unberührt. Nach ein paar Tagen dort und am Eastcape New Zealand landete ich irgendwann wieder in der Zivilisation und damit in Gisborne. Traf ein paar Reisende, darunter eine Frau in ihren 70ern, sie wollte reisen, ihr Mann blieb zuhause. Aus den Niederlanden. Einen japanischen Bäcker, der den ungesunden Großballungsraum Tokyo mit seinen gut 20 Millionen Einwohnern hinter sich ließ. Jetzt in Neuseeland ist und sich dort an einer der wilden Küsten sein Leben aufbauen will. Kein Bäcker mehr, Surfladen + Lehrer. Ich bemerkte schon auf meinen vorherigen Streifzügen durch das Land dass die gesammelten Funken Erzählungen aus jedermanns’ Leben am Ende ein riesiges Buch werden würden. Nicht würde ein Buch staubig in meinem Regal lagern, nicht würde es in einer Bibliothek sein. Die Geschichten der Menschen liegen in der Luft oder am Autoreifen, am Strand oder im Stoffbeutel wo die abgefallenen Brotkrümel Karussell fahren. Doch bleiben sie dort, wenn man sie nicht aktiviert, anspricht oder sich nach ihnen erkundigt.

Weiter im Süden, in Napier an der diebischen Hawke’s Bay, saß ich auf dem höchsten Punkt der Gegend und spielte ein kleines Riff. Fast nur eine Melodie, fast nur ein dröseliges Stück. Bastelte auf einem der einsamsten Strände an einer Bridge und verpackte den Song am Ende. In einen funkelnden Berg von Grün, erdbraun und blau. ‚Bisschen Pop Zuckerwatte dazu, noch einen animierenden Beat.  Irgendwie ist „Ozean der Geschichten“ immer noch das gängigste Stück auf der Platte für mich. Wenigstens musikalisch. Textlich verpackt er die Reiselust der Menschen in ein Kleinstuniversum der Wassertropfen, die am Ende ein Ozean sind. Triff dich, hör zu, geh‘ weiter, sieh’. Im Spot der Aufmerksamkeit erzählst du deine Geschichte, aber morgen Abend schläfst du schon wieder woanders. Ein Lied, für mich klingt es stehend und fahrend zugleich.

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Fünf Jahre

Willkommen im Herbst! Geradeso von den Schwingen der Reiserei abgestiegen, zeigt der Kalender 2015. Oktober. Ja, Back to the Future, Triple Features und das Kälter-Werden draußen. musicmaik.de wird überarbeitet und zeigt erst einmal nur die News und das Blog.
Na Mensch und was sonst? Es ist fast auf den Tag genau fünf Jahre her, seit ich erstmalig nach Neuseeland aufgebrochen bin. Fünf Jahre. Viel passiert dazwischen und für dieses Jubiläum annonciere ich hiermit einen feierlichen Moment: Die Entstehung meines ersten Albums ‚ooceeyaan‘ ist fünf Jahre her! Cheers, Prost, Bärchensekt oder Kakao oder Tee. Bier klar.

Damit startet auf musicmaik.de eine Serie: In den nächsten sechs Wochen wird Song für Song des Albums ‚ooceeyaan’ in einem Texttauchgang erforscht. Eine Umkreisung, eine Skizzierung der Leidenschaft. Eine akustische Reise in Buchstaben. Lose, verteilt, ohne Reihenfolge. Schon jetzt lächelt das Herz bei der Vorstellung, einmal neu abzutauchen und in einer Klangwelt zu verschwinden.

Nimm’ dir am Besten Kopfhörer und starte den entsprechenden Song gleich rechts im Albumplayer. Denn heute geht es los!

‚Weg‘

Brav starte ich mit Nr. 1 des Albums. ‚Weg‘ ist nicht der Weg, sondern weg im Sinne von: ‚fort‘. Der Zug surrte elektronisch und rollte langsam aus dem Bahnhof in Dresden in Richtung Frankfurt am Main. Ich starrte aus dem Fenster und da kamen die Ideen für den Text.
/du hast nur / nur und Alles/ nur und Alles was du brauchst/ Manchmal verquirle ich einfache Sachen zu einem halbwegs rätselhaften Ding. Aber wenn man diese Zeile nur langsam und bedacht spricht, macht sie einem doppelt klar, was läuft. Ideen tropften weiter durch die Hände in den Füller aus der Tinte aufs Papier. In Neuseeland angekommen, kaufte ich mir Gitarre+Koffer und schrieb das heimlich spannende Riff, das die Platte eröffnet. Es jagt, es rennt und funkelt gleichzeitig und entwickelt sich zum Rätsel Neuseelands. Der große und majestätische Mittelteil feiert den mystischen Willkommensgruß und rennt alsbald zurück zum ursprünglichen Riff. Eine Skizze, eine Bleistiftandeutung, die offen lässt.
‚Weg‘ ist ein klangvolles Stück mit vielen kleinen Zirps und Zicks, es gibt eine rätselnde Welt zu erträumen. Und dabei erzählt das Liedchen auch nicht viel von sich selbst. Aber man findet den Eingang, sobald man nur gut zuhört.

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